VON ERWARTUNGEN UND HOFFNUNGEN...
Nun, in einem noch ganz frischem Jahr, wo das Wetter mehr grau als alles andere erscheint, fühlt es sich an wie in einer Art Wartestellung. Warten auf mehr Sonne, mehr Wärme, wenn schon kein richtiger Winter zu kommen scheint. Erwarten des Frühlingserwachens... irgendwann... hoffentlich bald...
Ich sehne mich nach dem Grün der Wiesen, dem Zwitschern der Vögel, dem Zeichen, dass das Leben wieder neu erwacht. Werde ich mich dann wieder lebendiger fühlen? Oder wird mir dann wieder bewusst, dass ich das Tempo des normalen Lebens noch immer nicht mitgehen kann? Werde ich es jemals wieder finden? MUSS ich das überhaupt? Wenn ich ehrlich bin, ist das gar nicht mein Ziel. Das würde bedeuten zu scheitern... mein eigenes Tempo finden, Schritt halten zu können mit mir selbst. Das sollte mein Ziel sein. Wenn ich mich manchmal rennend selbst überhole, weil die Gedanken und Ideen in meinem Kopf kreuz und quer springen. Ich vor mir selbst davonzulaufen scheine, weil ich das Vermissen nicht spüren möchte. Und es danach sofort wieder die Zeiten gibt, wo nichts mehr geht...gleich einer Lähmung. Irgendwie daraus, aus Turbogang und Lähmung, einen Mittelweg finden...das wäre doch mal ein Ziel.
Ich weiß, ich kann sie nie ganz abstreifen, die Trauer. Vielleicht aber zulassen, dass sie mich nun eben immer begleitet. Mal mit einiger Entfernung zwischen ihr und mir, und manchmal, wenn sie mich zuvor in Sicherheit gewogen hat, über mir zusammenbrechend. Wie ein unsichtbarer Begleiter... manchmal verschwommen, manchmal rabenschwarz. Es ist inzwischen nicht mehr beängstigend. Scheint, als hätten wir uns nun so langsam angefreundet, die Trauer und ich. Wir kennen uns inzwischen wohl recht gut... und so kann Hoffnung aufkeimen, mein eigenes Tempo als ausreichend ansehen zu können. Es nimmt Druck weg, gibt mir die Möglichkeit, die Erwartungshaltung an mich selbst zu korrigieren. Und nur so kann ich überhaupt bemerken, wenn in hoffentlich nicht allzu langer Zeit, der Frühling und somit neues Leben zurück kommt. Wenn ich mich selbst so annehmen kann, wie ich bin, mit mir selbst etwas Frieden schließen kann, dann kann ich wahrnehmen, was um mich herum passiert. Das macht mich vielleicht nicht glücklich, aber zufriedener und lebendiger ist doch auch schon mega viel wert.
Hauptsache, ich spüre, dass ICH BIN...
-eure Iris-
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