INKLUSION UND HANDBIKE – WAS HABEN WIR DAMIT ZU TUN?
- Iris
- 14. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Text von Iris

Vor einigen Wochen kam Brian Funk mit einer Idee auf uns zu. Brian hatte ich am Rande der Podiumsdiskussion des SV Sandhausen kennengelernt, die im Februar den Abschluss deren Aktionstage zur Mentalen Gesundheit bildete. Schon damals kam ihm in den Sinn, unseren Verein auf die eine oder andere Weise unterstützen zu wollen. Nun hat er das passende Projekt dazu gefunden.
Das Handbike-Projekt, welches er mit Thomas Böhme, einer Größe im Rollstuhlbasketball, gemeinsam ins Leben gerufen hat. Zusammen wollen sie mit Handbikes von Frankfurt bis Köln radeln, um dabei auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen. Und nicht nur das. Auf diesem Weg werden sie Spenden sammeln, um einen Kinderwunsch zu erfüllen. Ähnliche Projekte hat Brian bereits mehrfach umgesetzt. Indem er sich unter anderem auch schon mal mit dem Fahrrad bis Barcelona aufgemacht hatte, um nur ein Beispiel zu nennen.
Das Handbike-Projekt wird in Kooperation mit MainLichtblick e.V. und Manfred Greff (Sales Expert Whellchairs) umgesetzt.
So weit, so gut… Ich hatte mir dann natürlich Gedanken gemacht. Wie passen unsere Themen wie Trauer nach Suizid, Suizidprävention und Mentale Gesundheit da überhaupt zu Inklusion? Bedeutet Inklusion denn nicht nur, Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen gleichberechtigt Teil unserer aller Gesellschaft sein lassen zu können? Ihnen dabei die nötige Unterstützung zu bieten und Hürden im Alltag zu minimieren? Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar: es ist weitreichender.
Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sind im Durchschnitt annähernd dreimal so häufig von einer Depression betroffen. Sie haben oftmals mit großen Herausforderungen im Alltag zu kämpfen, wodurch auch die psychische Gesundheit leidet.
Personen, die körperlich ohne Einschränkungen sind und an einer psychischen Erkrankung leiden, fühlen sich ebenfalls weniger imstande, den Alltag regulär zu meistern, erleben Ausgrenzung und Ablehnung. Auch Suizid-Hinterbliebene können das gelegentlich spüren: die Teilhabe im üblichen, normalen Alltag ist erschwerter. Das Gefühl, nicht mehr ganz dazuzugehören, beschleicht die Angehörigen oftmals gerade zu Beginn der Trauer.
Tommy und Brian werden nicht nur darauf aufmerksam machen, wie Inklusion durch Sport möglich ist. Sondern auch darauf, dass psychische Erkrankungen hierbei ebenfalls oftmals Ausgrenzung bedeuten. Sie möchten Brücken schlagen zu anderen Lebensweisen und -bedingungen, dazu aufrufen, sich gegenseitig die Hand zu reichen, voneinander und miteinander zu lernen. Deshalb sind wir gerne dabei, dieses Projekt vorzustellen. Und sind berührt, dass im gleichen Zug auch auf die mentale Gesundheit sowie auf unseren Verein aufmerksam gemacht wird sowie durchs Fahren auch Spenden für uns sammeln möchten. Sobald die benötigte Summe für den Herzenswunsch für Freddy, dem Jungen mit überaus großem Lebenswillen, erreicht ist, natürlich. Denn dieses Ziel geht vor und unterstützen wir von Herzen.
Starten werden sie ihre Fahrt am Samstag, den 07. Juni 2025 um 9:30 Uhr.
Startpunkt ist am Walther-von-Cronberg-Platz 10, 60594 Frankfurt am Main, an der Geschäftsstelle des MainLichtblick e.V..
Das ist übrigens keine 500 m entfernt vom allerersten TREE of MEMORY, der 2018 am Deutschherrnufer gepflanzt wurde.
Wir würden uns freuen, wenn sich viele zum Start der Tour einfinden möchten und die zwei anfeuern. Denn diese Idee gebührt großen Respekt. Handbike fahren ist definitiv eine Herausforderung. Damit über 240 km zurückzulegen, harte Arbeit. Wir wünschen auf jeden Fall bereits jetzt viel Erfolg und werden darüber berichten, was sie bei ihrer Fahrt erleben. Und auch danach erzählen, welchen Herzenswunsch für Freddy dadurch erfüllt werden konnte.

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