google-site-verification=-UgRHQ8wj0fm7xzZB-RVR0oR456EBS1jG8-927xuFjk ICH SAMMLE DIE MOMENTE – ODER DAS BEWUSSTE WAHRNEHMEN
top of page

ICH SAMMLE DIE MOMENTE – ODER DAS BEWUSSTE WAHRNEHMEN


Manchmal fällt es uns sehr schwer, die Traurigkeit etwas wegzuschieben und die guten Momente bewusst wahrzunehmen. Gerade wenn die Trauer die tägliche, stille Begleiterin an unserer Seite ist oder auch wenn es die Depression ist, die uns in ihren Fängen hält. Wenn es uns dennoch gelingt, dann sollten wir diese Momente wirklich auskosten. Als Schätze bewahren, die wir immer wieder aus unseren Erinnerungen hervorholen können, um Kraft daraus zu ziehen. Es mag schon sein, dass die Momente viel zu selten sind. Aber sind sie nicht gerade deswegen umso kostbarer? Weil wir sie nicht als selbstverständlich hinnehmen? Wir sollten sie gerade deswegen umso mehr wertschätzen. Auskosten, wenn sie da sind, wir sie erleben dürfen. Und diesen Gedanken, dass es doch eh vergänglich ist, sich bald wieder ändert und die Traurigkeit wieder Einzug halten wird, ganz weit wegschieben. Ja, die Traurigkeit wird wohl wiederkommen. Umso besser, wenn wir sie einmal nicht so intensiv wahrnehmen. Die Chance, das Beste aus dem Moment zu machen, nicht an uns vorbeiziehen zu lassen. Wenn sich jetzt so nach und nach das Laub bunt verfärbt, die Blätter rascheln, wenn wir mit unseren Füßen durch die Laubhaufen gehen. Die letzten wärmenden Sonnenstrahlen einfangen, unsere Nasenspitze kitzeln lassen. Wenn es abends schon kälter wird, mit der wärmenden Tasse Tee in der Hand, vielleicht ein gutes Buch lesend, eine Auszeit vom Alltag nehmen. Ganz bewusst. Nicht einfach nur „nebenher und nebenbei“. Sondern uns auf das konzentrieren, was wir sehen, was wir hören, was wir riechen, schmecken und spüren. Erst dann können wir uns selbst auch ganz bewusst wahrnehmen. Zugegeben, auch unseren Körper, der manchmal schmerzen mag, das Zwicken und Zwacken ist dann vielleicht besser spürbar. Und vielleicht auch das, was in der Seele weh tut. Das ist ja auch alles da und wird so schnell nicht vergehen. Daneben können wir aber diese Dinge stellen, die uns guttun. Die etwas relativieren, einen Ausgleich schaffen können. Sollten und dürfen wir das dann nicht auch wirklich wertschätzen? Dankbar für diese Augenblicke sein? Und uns ab und an diese Augenblicke selbst kreieren? Manchmal muss man sich ganz schön dazu überwinden. Und dennoch: es lohnt sich. Der Ausblick vom großen Hügel, dem Berg nach einem längeren Spaziergang. Was sehen wir? Was nehmen wir wahr? Hören wir die Stille, sehen wir die Weite? Spüren wir, wie sich unser Brustkorb regelrecht ausdehnt bei dem Anblick und wir tiefer durchatmen können? Der Spaziergang zum Bach, Fluss oder See, was haben wir am Rande des Weges entdeckt? Beruhigen mich die kleinen, sanften Wellen oder die gediegene Strömung beim Betrachten? Was davon ängstigt uns eher, und was davon tut uns gut? Das sein lassen, was nicht passt, das annehmen, was die Seele streichelt. Wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja, Dinge aus der Natur zu sammeln und einmal wieder selbst einen Herbstkranz zu basteln? Er könnte uns helfen uns an den Moment zu erinnern, in dem wir uns gut und wohlgefühlt haben. Wenn die Zeit wieder grauer und dunkler wird, wir wieder mehr Kälte verspüren, innen wie außen. So ein Kranz oder die Deko in der Schale kann uns daran erinnern, dass sie wiederkommen, die guten Momente. Und wenn wir nicht die großen Bastler sind, dann mag uns eine Schachtel helfen, oder etwas anderes, worin wir die kleinen „Gute-Momente“, aufgeschrieben auf kleine oder größere Zettel, oder gar ganze Seiten voll, aufbewahren können. Wir können jederzeit darauf zurückgreifen. Sie wieder hervorholen. Hin spüren an das, was den Wohlfühlmoment hervorgerufen hat. Auch die verbrachte Zeit mit liebevollen Menschen, die gemeinsamen Gespräche können solche Momente auslösen. Und auch sie sind Schätze, dessen wir uns bewusst sein dürfen.

Ich beginne gerade wieder damit, die Sammlung meine Momente-Schätze fortzuführen. Weil so vieles in den letzten Monaten zu anstrengend, zu kräftezehrend war. Der Alltag mich müde machte, die Arbeit zu sehr anstrengte. Die Gesundheit nicht die beste war, die Lichtblicke zu selten. Viele der Veranstaltungen, die wir mit TREES of MEMORY e.V. vorhatten, nicht machbar waren und das ganz schön frustrierte, hatten wir uns alle doch so sehr darauf gefreut. Und ich weiß, dass mich der bevorstehende Winter wahrscheinlich mental müde machen könnte. Dazu neige ich, das weiß ich. Umso mehr freue ich mich auf das, was möglich sein wird. Auf die Begegnungen bei der Baumpflanzung in Kassel am 13. Oktober. Auf das Treffen mit den Menschen, die mir am Herzen liegen. Ob real oder virtuell. Ich möchte gewappnet sein. Und sammle die guten Momente… sammelst Du Deine auch?



bottom of page