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DIE STILLE DIE MICH UMGIBT – ODER WENN GEDANKEN RAUM BEKOMMEN


Es ist still um mich herum. Die Welt scheint zu ruhen. Alles verzichtet auf die üblichen vorweihnachtlichen Aktivitäten. Keine Weihnachtsfeiern der Betriebe, Sport- und sonstiger Vereine, keine Weihnachtsfeiern der Senioren in den Gemeinden, keine Weihnachtsmärkte.

Es ist still um mich herum. Nun muss ich gar nicht versuchen all das auszublenden, diesen vorweihnachtlichen Trubel. Er findet auch für die anderen nicht statt. Es ist an der Zeit, sich auf die unscheinbaren, klein wirkenden und doch so wichtigen Dinge zu konzentrieren. Ohne Ablenkung.

Es ist still um mich herum. Der Nebel hängt an den Hügeln fest, lässt keinen Sonnenstrahl hindurch, dämpft die Sicht und die Geräusche. Reste von Schnee bedecken die umliegenden Felder, nasse Straßen und matschige grüne Wiesen hat die weiße Pracht nun hinterlassen.

Es ist still um mich herum. Alles scheint ermüdet, nicht wissend, was noch auf uns zukommt. Gleich den Hügeln dort draußen scheinen auch die Gemüter im Drinnen vom Nebel eingehüllt. Wo sonst von Termin zu Termin, Verpflichtung zu Verpflichtung gehetzt wurde, kehrt nun Ruhe ein.

Es ist still um mich herum. Meine Gedanken hängen Erinnerungen nach und üben den Balanceakt zwischen dem DAMALS und HEUTE, zwischen dem HIER und DORT BEI DIR. Meine Seele wandelt umher zwischen den geliebten Menschen der Gegenwart und denen auf der anderen Seite.

Es ist still um mich herum. Weil dies gerade jetzt auch nötig ist, um Seelenpflege zu betreiben. Wann sonst, wenn nicht jetzt? Die Stille von außen mit nach innen nehmen, sich auf das besinnen, was Körper und Geist so dringend brauchen.

Es ist still in mir drin. Wenn es draußen trostlos und grau aussieht, dann ist die Zeit dafür gekommen, um es sich drinnen hell und freundlich zu gestalten. So kann ich nun beobachten, dass sich viele ihr eigenes Weihnachten schon jetzt nach Hause holen. Die ersten Christbäume stehen schon.

Es ist still in mir drin. Denn ich sehe, dass diese Menschen es genau richtig für sich machen. Ein bisschen Licht, ein bisschen Geborgenheit, ein bisschen Wohlfühlzone und vor allem ein bisschen Frieden in diesen unruhigen Zeiten. Was spricht dagegen, wenn es ihnen guttut?

Es ist still in mir drin. Ich übe den Rückzug von den Nachrichten, die momentan nichts Gutes zu bieten haben. Sehe dennoch das Leid und die Sorgen, die unsere Mitmenschen auf ihren Schultern tragen. Selbst in der Stille finden meine Gedanken den Weg zu ihren Schicksalen, Ängsten und Nöten.

Es ist still… zwischen Bangen und Hoffen, Zweifel und Zuversicht, Stillstand und Planungen. Irgendwo dazwischen findet sich die Stille, die Ruhepause eines jeden einzelnen. Möge jeder einzelne von Euch der Hoffnung ein Licht schenken, die Zuversicht in Euch verankert wissen und Eure Pläne nicht ganz außer Sichtweite schieben. Denn eigentlich ist die Adventszeit genau das: die Besinnung auf das Wesentliche, auf das Kleine und Unscheinbare. Die Hoffnung auf ein Morgen und die Zeit sich dessen bewusst zu werden, was wirklich zählt im Leben. Ein Lächeln, eine gute Geste, ein Licht erzeugen im eigenen Leben und dem der anderen. Mitgefühl, Mitfreuen und Nächstenliebe. Oder ganz einfach gesagt: Menschlichkeit…

Es ist still in mir drin. Dankbar im Herzen für jede Begegnung, jeden Austausch und jeden einzelnen, der uns wohlgesonnen ist. Euch allen ein Lichtschein, wenn es dunkel um Euch zu sein scheint als Zeichen: „Schön, dass es Dich gibt“…



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