BETROFFENHEIT UND DANKBARKEIT

Wenn ein Mensch durch Suizid stirbt, ist nicht nur die Familie und der enge Freundeskreis davon betroffen. Auch das Umfeld mit mehr Distanz, wie ArbeitskollegInnen, MitschülerInnen, Vereinsfreunde und die Nachbarn macht solch ein Tod oftmals sprach- und fassungslos. So ging es auch der Belegschaft einer Firma im Main-Tauber-Kreis, nachdem ein Kollege verstarb. Der Betriebsrat sammelte intern unter den Mitarbeitern Spenden, um damit etwas zu bewegen. TREES of MEMORY e.V. ist im Main-Tauber-Kreis bereits seit der Vereinsgründung immer wieder mit Veranstaltungen aktiv und bietet auch dort eine der 1. Anlaufstellen. Man hatte also schon von uns gehört. Daher beschloss das Gremium, welches entschied, wo die Spenden hingehen sollen, dass mit diesen Kondolenzspenden Aufklärungsarbeit und unsere Bäume der Erinnerung unterstützt werden soll.

Vor einigen Wochen wurde unsere Schatzmeisterin Iris stellvertretend für den Verein vom Betriebsrat eingeladen, die Spende entgegenzunehmen und sich zudem auch die Firma Lauda bei einer Werksführung anzuschauen.

Allein die Geste schon hat uns sehr berührt und mit tiefer Dankbarkeit erfüllt. Das Bedürfnis, der eigenen Fassungslosigkeit und Betroffenheit etwas entgegenzusetzen, ins Handeln zu kommen, etwas Gutes zu tun, dort zu unterstützen, wo es gebraucht wird, ein Zeichen setzen… das wurde mit dieser Spendensammlung getan. Wir merken erneut, dass jeder Suizid Spuren hinterlässt. In vielen Menschen.

Gleichzeitig macht es auch traurig, denn der Hintergrund ist bei solchen Kondolenzspenden immer ein Mensch, der tiefe Verzweiflung spürte, der keinen anderen Ausweg mehr sah. Sich oftmals auch niemandem in seiner Not anvertraute.

Im Dankesschreiben an die Belegschaft haben wir bereits schon jetzt für unseren Gedenk- und „Mutmach“-Gottesdienst eingeladen, der am Freitag, den 12. September in Bad Mergentheim stattfinden wird. Dort werden wir auch dem verstorbenen Kollegen gedenken und ein Licht entzünden.

Unser großer Dank gilt der ganzen Belegschaft der Firma Lauda für diese Spendensammlung sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Elmar Mohr für die Organisation sowie ihm und Herrn Stastny für die sehr interessante Werksführung.