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EIN BAUM FÜR FRITZ

  • Autorenbild: Iris
    Iris
  • 13. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Auch wenn es mich jedes Mal traurig macht, wenn Angehörige sich mit dem Wunsch an uns wenden, einen TREE of MEMORY von uns pflanzen zu lassen, weil es eben immer bedeutet, dass es ein Mensch nicht geschafft hat und sich das Leben nahm, so spüre ich doch gleichzeitig Hoffnung. Hoffnung, dass wir mit dieser Baumpflanzung ein Stück Zuversicht schenken können. Trost geben… und neben den Tränen der Trauer auch ein Lächeln hervorrufen können, weil wir darauf vertrauen, dass auch wieder die lustigen, guten und liebevollen Erinnerungen hervortreten dürfen. So war es auch dieses Mal, als ich für die Familie von Fritz eine wundervolle Stieleiche auf dem freien Feld pflanzen durfte. Mario Dieringer ist ja inzwischen schon einige Wochen auf seinem Lauf in Italien unterwegs und wird bald nach Albanien übersetzen, weshalb wir vom Verein die Zeremonie zur Pflanzung übernahmen.

Hoffnung… dass die Trauer, das Straucheln, das Vermissen und das Hadern mit dem Geschehenen gelindert werden kann. Denn auch Fritz war ein Mensch voller Energie und Tatendrang, voller Ideen. Bis ihn irgendetwas zerbrochen hatte und er sich 2021 das Leben nahm. Ob es die Angst vor der Zukunft war, weil durch die Pandemie alles ins Wanken geriet und unsicher erschien, welche Gedanken ihn wirklich plagten, wir wissen es nicht. Er hatte sich niemanden anvertraut. Niemandem über seine dunklen Gedanken erzählt. Sich keine Hilfe geholt, wollte es allein schaffen. Und zerbrach doch eines Tages daran. Die Stieleiche, die wir für ihn pflanzten, passte so gut zu seinem Charakter. Beständig und naturverbunden. Stark, mutig. Und ich muss bei der Vorstellung mit warmen Herzen lächeln, dass seine Familie die Eiche eines Tages umarmen wird, um Antworten auf Fragen zu finden, wenn sie selbst einmal an einem Wendepunkt ihres Lebens stehen sollten. Denn Fritz war immer wieder der Ratgeber in der Familie und im Freundeskreis. Vielleicht hören sie dann seine geflüsterte Antwort, mit dem Rauschen der Blätter. Und finden Frieden in ihren Herzen.

Für diesen Baum hätte es keinen schöneren Platz geben können. Und wenn in einigen Tagen auch die Bank dort stehen wird, um den Blick in die Ferne schweifen lassen, Gedanken fließen lassen zu können, welch friedlicher Ort mag das wohl sein…

 
 
 

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